Like-Blog
So interessant können Übersetzungslösungen sein
Warum Like-Blog? Nun, zum einen ist dieser Blog ein Blog, den Sie mögen (und regelmäßig lesen) sollten – zumindest dann, wenn Sie sich für Übersetzungen interessieren. Zum anderen ist das hier behandelte Thema eines, in dem die sinnstiftende Ähnlichkeit zwischen einem Text und seiner Übersetzung im Sprachenpaar Englisch-Deutsch eine zentrale Rolle spielt. Auf dieser Seite diskutiere ich einige interessante Übersetzungslösungen, die mir im Laufe meiner Tätigkeit als Übersetzer und Übersetzungswissenschaftler über den Weg gelaufen sind.
Eine Übersetzungslösung ist immer nur so gut wie die sie stützenden Argumente. Wer also positive oder negative Übersetzungskritik übt, muss diese auch begründen. Wie gut eine Übersetzungslösung ist, erweist sich erst in Relation zu anderen möglichen Übersetzungslösungen in einer gegebenen Übersetzungssituation. Daher sollte ein Übersetzungskritiker oder eine Übersetzungskritikerin nicht nur sagen, warum eine Übersetzungslösung schlecht ist, sondern auch aufzeigen, wie eine bessere Lösung aussehen könnte. Diese Grundsätze der Übersetzungskritik werde ich versuchen zu beherzigen. Das bedeutet auch: Wenn Sie Fragen zu meiner Argumentation haben oder anderer Meinung sind, lassen Sie es mich gerne wissen unter 04171 6086525 oder per E-Mail an bittner@businessenglish-hamburg.de. Doch nun genug der einleitenden Worte. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Falsche Ironie (November 2025)
Als Apple im Januar 2010 das iPad herausbrachte, erschien in Newsweek der Artikel „Think Really Different“ von Daniel Lyons. Er beginnt mit dem Satz:
„What’s the big deal about Apple’s iPad, currently arriving in stores on the biggest wave of hype since, well, Apple’s iPhone?“
Deutsch: „Was ist schon groß dran an Apples iPad, das bald in die Läden kommt und gehypt wird wie zuletzt – nun ja – Apples iPhone?“
Der Artikel über das neue Apple iPad ist insgesamt recht positiv. Wenn man akzeptiert, dass der Ausdruck „gehypt“ bei jungen Menschen, die an Internettechnologie interessiert sind, bekannt ist und den von vielen umgangssprachlichen Ausdrücken geprägten Stil des Originals widerspiegelt, bleibt in diesem Beispiel die Interpretation des Ausdrucks „What’s the big deal“, der im Zieltext offenbar ironisch interpretiert wird, im Ausgangstext jedoch nicht so gemeint ist. Die Frage ist nämlich keine rhetorische (mit der implizierten Antwort „Nichts!“), sondern eine echte Frage, die die Leserinnen und Leser neugierig machen soll.
Übersetzen ließe sich: Was ist das Besondere an Apples iPad, das bald in die Läden kommt und gehypt wird wie zuletzt – nun ja – Apples iPhone?